Tag 2: Reykjavik-Fludir
Parken in Island Vom Grand Hotel Reykjavik geht’s ab zum Thingvellir National Park, der ca. 40 Fahrminuten entfernt liegt. Dort gibt es einige Parkplätze, die allesamt kostenpflichtig sind. Wir parkten am P1, weil sich dort eine Tourist Information befand, in der man das Parkticket bezahlen konnte. Es funktioniert ein wenig anders als in Österreich, denn du nennst an einem Parkticketautomaten rein das Autokennzeichen und deine E-Mail-Adresse und bezahlst mit Karte – kein Papierticket hinter der Windschutzscheibe also. Thingvellir National Park
Die Wege im Nationalpark sind gut gekennzeichnet und wir folgten der Beschilderung bis fast zum Ende des Nationalparks. Gut durchlaufen kann man diesen in ungefähr zweieinhalb oder drei Stunden – je nachdem wie schnell man geht bzw. wie viele Fotos man macht. Teile im Park sind Teil vom UNESCO Kulturerbe.
Geschlafen an diesem Tag haben wir in einem kleinen Ort namens Fludir. Das Hotel war nett; die Zimmer erinnerten an kleine Poolhäuschen, weil eine Terassentür im Badezimmer in einen gemeinsamen Garten mit 2 Hot Tubs führten. Ich war froh, den Bikini mitgenommen zu haben, denn so konnten wir ein wenig im badewannenwarmen Wasser entspannen.
Tag 3: Fludir – Vik
Ein Wort würde diesen Tag sehr gut beschreiben: Wasserfall. So viele wie an diesem Tag haben wir echt noch nie gesehen! Generell anzumerken: alle Sehenswürdigkeiten mit „foss“ am Ende deuten auf einen Wasserfall hin.
Gullfoss
Vom Parkplatz aus ist dieser sehr mächtige Wasserfall schnell und einfach zu erreichen. Jedoch ist es von Vorteil, eine Regenjacke anzuhaben. Geht man vom Wasserfall zurück zum Parkplatz, erreicht man über eine Eisentreppe ein kleines Cafe/Restaurant, wo sich auch Toiletten befinden.
Geysir
Kaum zehn Minuten Autofahrt entfernt befindet sich der „Große Geysir“ von Island. Man kann ohne Parkticket parken und das Areal ist auch ohne Eintritt frei zu besichtigen. Der Geysir schießt cirka alle 4-8 Minuten Wasser in die Höhe. Teile des Areals sind abgesperrt, da das Wasser teilweise kochend heiß aus der Erde kommt. Wenn man einen kleinen Spaziergang unternehmen möchte, kann man auf die Erhöhung im Areal raufgehen, von der man einen wunderbaren Ausblick kilometerweit übers Land hat.
Faxi
Diesmal ohne „foss“. Auch Faxi war ein Wasserfall, der 20 Minuten vom Geysir entfernt lag. An diesem Wasserfall konnte Florian wunderschöne Fotos schießen, da das Wasser durch grün umsäumte Hänge floss und es sogar eine minikleine Insel im Wasser gab.
Krater Kerid
Für 600 Kr. oder umgerechnet 3,50 Euro pro Person konnte man sich einen ehemaligen Vulkankrater ansehen, in dem sich ein kleiner See befand. Man kann im Krater selbst um einen kleinen See gehen.
Spontaner Stopp an einem Wasserfall, an dem wir vorbei fuhren. Hier musste man wiederum ein Parkticket lösen, welches (zur Abwechslung mal) ins Auto zu legen war. Bei diesem Wasserfall konnte man hinten rum gehen. Tipp: Regenjacke nicht vergessen.
Skullfoss
Wieder ein Wasserfall, nun schon ziemlich in der Nähe unserer nächsten Ortschaft Vik. Dieser sollte unser letzter Stopp sein, da wir eigentlich nach den zahlreichen Stopps schon müde waren. Trotzdem hielten wir und gingen die acht Gehminuten zum, sowie zehn oder zwölf weitere Minuten die Treppe rauf auf die Ebene oben vom Wasserfall. Ein kleines Special war wohl ein Reiter, der mit seinem Pferdchen zum Wasserfall ritt uns von dem wir ein schönes Erinnerungsfoto haben. Sehr malerisch.
Vik
Das Örtchen Vik lag direkt am Meer und sah sehr romantisch aus. Nach dem Essen in einem Pub (mit selbstgebrautem, wirklich sehr leckerem Bier!) gingen wir noch an den Strand. Der schwarze Sand war sehr einzigartig und trotz der 11 Grad, die uns umgaben, zogen wir uns die Schuhe und Socken aus, um barfuß darin gehen zu können. Eine Testung der Temperatur des Atlantik ergab: absolute Eiseskälte! Das Wasser stach richtig am Fußrücken.
Das Hotel Puffin war sehr einfach gehalten, genauso wie das Frühstück.
Tag 4 – Vik
Noch am gestrigen Nachmittag haben wir kurzfristig entschieden, heute eine Ice Cave Tour zu machen; diese sollte um 9.00 morgens beginnen. Schon als ich vier Stunden früher aufwachte, hörte ich, dass es stark regnete, doch ich dachte mir noch nichts dabei. Als wir vor dem Frühstück um 8.00 Uhr dann in Richtung Speisesaal gehen wollten, meinte Florian, ich solle doch mal nachschauen, ob die Tour nicht abgesagt worden war. War sie. Sogar schon gestern gegen 9 Uhr abends. Doch die Touranbieter meinten, wir könnten morgen (10.8.) eine Tour mit einem anderen Pärchen mitmachen. Wir entschieden uns auch dafür.
Gut, der morgige Tag wäre also geklärt, das E-Mail an die Touranbieter geschrieben, dass wir das Angebot gerne annehmen würden, genauso wie die Nachricht an das Hotel Edda in Höfn, das wir an diesem Abend angepeilt hätten. Ein neues Hotel würden wir uns im Laufe des Tages suchen. Doch was war mit heute? Es schüttete in Strömen, und, um absolut ehrlich zu sein, eigentlich war die Lust, draußen etwas zu machen, eher gering. Doch der Tatendrang siegte und wir wollten das beste aus der Situation machen.
Skaftafell Nationalpark mit Svartifoss (Wasserfall)
So packten wir alles zusammen, die Regenjacken griffbereit, und los gings zu einem Nationalpark ca. 1h 50 min. von Vik entfernt. Ich hatte ihn aufgrund eines Wasserfalls rausgesucht, dass er neben einem Gletscher lag, sollte ein zusätzliches „Gutzi“ (für die Nicht-Österreicher unter euch: Zuckerl) sein. Es regnete und regnete und regnete während dieser Fahrt, doch da wir wussten, dass wir morgen die Tour machen konnten, hielt uns das ein wenig bei Laune. Beim Nationalpark regnete es immer noch. Trotzdem zogen wir uns eine zusätzliche Regenhaut über unsere Regenjacke und gingen los. Da wir gestern so viele Wasserfälle gesehen hatten, entschieden wir uns, dass wir zu einem Aussichtspunkt auf den Gletscher blickend gehen. Keine gute Idee. Oder nein, die Idee war okay, doch das Wetter zu miserabel. Es waren überall Pfützen, es regnete immer noch in Strömen, und sobald die wenigen Bäume auf höherem Gebiet weg waren, blies einem der Wind den Regen noch mehr ins Gesicht. Doch einmal angefangen, wollte keiner von uns beiden umdrehen. Wofür waren wir nun fast 2 Stunden gefahren? Ein ungutes Gefühl hatte ich etwas weiter oben, als ich sah, dass weiter entfernt Nebel zu sehen war. Doch der Aussichtspunkt war erreicht und nach ein paar Fotos gings auch wieder zurück. Florians Schuhe waren mittlerweile nass, und auch mein rechter Jackenärmel, der immerzu rausblitze, war vollkommen durchnässt. Begeistert war ich von meiner Wanderhose; sie war sehr warm, was für Island sehr passte, doch auch total wasserabweisend! Erst beim zurückgehen (wir waren sicher schon 70 Minuten im Regen unterwegs) nässte sie an den Oberschenkeln, wo der Regen draufprasselte, durch. Sonst hielt sie mich fast trocken innen.
Vor dem Heimfahren wärmten wir uns noch kurzfristig mit einem Cafe auf – wir waren froh, uns bewegt zu haben, doch noch mehr, endlich im Trockenen zu sein. Beim Heimfahren buchten wir kurzfristig das Dream Guesthouse in Vik. Dort angekommen waren wir zuerst ein wenig irritiert, denn die Fassade des Hauses sah etwas heruntergekommen aus. Wir blieben kurz am Parkplatz daneben stehen und sahen uns verunsichert nochmals die Bewertungen und Fotos an, diese waren eigentlich sehr schön. Gebucht war gebucht und so ließen wir uns drauf ein. Und wurden nicht enttäuscht. Eingerichtet war es sehr schön, man fühlte sich wie beim Gastgeber zu Hause und sehr willkommen. Man durfte sich aus dem Kühlschrank bedienen und auch die Gewürze usw. benutzen. Die Handtücher und alles war frisch gewaschen und obwohl vieles ein wenig heruntergekommen aussah, war alles wirklich sehr sehr sauber. Ich kann einen Aufenthalt dort wirklich sehr empfehlen. Der Gastgeber bietet drei Doppelzimmer an und man teilt sich ein Badezimmer, das ist vielleicht für den ein oder anderen wichtig zu wissen. Aber alles in allem hat uns dieser Aufenthalt besser gefallen als nachts zuvor!
- Fortsetzung folgt -
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