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AutorenbildCarina Stix

Island Reisetagebuch Teil 5 - Vik bis Egilsstadir


Tag 5 - Vik - Egilsstadir




Felsen - Reynisfjara bei Vik

Der Tag war gekommen. Wir standen wieder früh auf, was bei den 19 Sonnenstunden nicht schwer ist (schwer ist eher das Einschlafen) und nach dem Frühstücken fuhren wir noch an eine Stelle 12 Autofahrminuten entfernt von Vik, wo Puffins um diese Jahreszeit waren. Die auf Deutsch genannten Papageientaucher sind putzige kleine Tierchen, die hoch oben in niedrigen Büschchen an Klippen brüteten. Die Wellen waren an dem Strandabschnitt, wo wir waren sehr stark und auch ziemlich hoch. Sie wurden auch „Sneaky Waves“ genannt und schwimmen war dort strengstens verboten, weil die Wellen so stark und teilweise unberechenbar kamen, dass sie schon Menschen wieder mit ins Meer gezogen haben, die dann gerettet werden mussten. Vor diesen hat uns auch der Leihautohändler gewarnt - auf alle Fälle schienen sie ihrem Ruf gerecht werden zu wollen, denn die Kraft, mit der die Wellen brachen, sah und hörte man gut.


Ice Cave Tour

Um dreiviertel 11 warteten wir wieder zurück in Vik vor dem Treffpunkt von Katlatrack, dem Touranbieter. Als „unser“ Auto kam, war alleine das schon ein wahnsinnig tolles Gefühl. Obwohl weder Florian noch ich viel von Autos halten, war es richtig cool in einem Megajeep mitfahren zu können, von dem die Reifen fast größer als ich waren! Allein die Fahrt zur Eishöhle war ein Erlebnis an sich. Durch unwegsames Gelände gings rauf und runter, dann wieder mal in Schieflage vorwärts und dann musste an irgendeiner Stelle Luft rein oder raus aus den Reifen (raus muss sie auf alle Fälle im Geländer).





Wir fuhren durch ein Gebiet, das aus nichts bestand. Nichts. Na gut, Sand. Schwarzer Sand. Sandige Erde. Schwarze. Sandige. Erde. Und Steine. Viele Steine. Große Steine, kleine Stunde, runde Steine, schwarze Steine, mit Moos bewachsene Steine, felsenartige Steine. Letztes Jahr waren Touristen aus Asien in diesem Gebiet spazieren / wandern gegangen, weil sie eine Sehenswürdigkeit suchten, jedoch hatten sie sich verlaufen und weil Winter war, waren sie erfroren. Je näher wir dem Gletscher kamen, desto mehr Moos befand sich am Boden. Dieses braucht sehr lange, um dort zu wachsen, weswegen mit dem Auto nur auf dem Weg gefahren wurde. Der Grund, wieso dort nichts wuchs, war aufgrund der letzten Eruption des Katla. 1918 das letzte Mal eruptiert, hat er rund um sich vieles verwüstet. Hauptgrund: das Gletscherwasser schmolz durch die Hitze und das Gemisch aus Eis, Wasser, Geröll, Erde, Asche und Felsen riss alles mit sich, sorgte dafür, dass das Gebiet in Richtung Meer um 4 Kilometer vergrößert wurde, wobei der letzte Kilometer jedoch wieder vom Meer „ausgefüllt“ wurde.



Am Parkplatz in der Nähe vom Fuße des Katla angekommen bekamen wir unsere Sicherheitsausrüstung: einen Helm, Sicherheitsgurt und Eisen für die Schuhe. Danach gings ab zur Höhle. Bei dieser wurde gerade gearbeitet – wegen uns. Der starke Regen hatte am Vortag sämtliche Holzvorrichtungen, die als Brücken dienten, weggerissen, diese mussten erneuert werden, damit wir rein konnten. Obwohl das für uns bedeutete, dass wir warten mussten, machte uns das nichts aus. Dadurch wurde das Ganze ein wenig abenteuerlicher, denn trotz der Sicherung an einem Seil mit unserem Sicherheitsgurt und Karabiner waren die Holzbrücken vorerst provisorisch und somit ein wenig wackelig. Auch war es spannend, den Arbeitern zuzusehen. Ein wenig schade wars schon, dass es nicht weiter in die Höhle rein ging als ein paar Meter, doch da das Package gesamt so viel bot, war es nicht so schlimm. Die Eindrücke, die wir mitnehmen konnten, waren trotzdem schön und würden wir nicht missen wollen. Beim Heimfahren gabs noch zwei kleine Special, denn der Fahrer fuhr einen steilen Berghang rauf und runter und er zeigte uns am Meer einen speziellen Höhleneingang – an wen erinnert der dich?

Irgendwann nach 14 Uhr kamen wir schließlich wieder vor dem Katlatrack-Treffpunkt an. Wir holten uns vom nahen Supermarkt noch Verpflegung und begannen dann unsere Megafahrt zur nächsten Stadt Egilsstadir. Mittlerweile habe ich eine E-Mail bekommen vom Hotel, das wir storniert haben. Sie haben uns die Stornierungsgebühren nicht verrechnet.



Glacial Lagoon


Wenn man mit einem Fotografen unterwegs ist, kann man sich sicher sein, diverse schöne Punkte länger als andere „Touris“ zu sehen. Stimmt der Blickwinkel? Von wo hätte ich vielleicht eine noch schönere Ansicht? Ah, dort drüben, das schaut auch interessant aus. Beim Autofahren mehr als einmal stehen bleiben, weil dieses und jenes so toll ist, ist auch schon im Reiserepertoire aufgenommen. So war es auch diesmal; völlig überraschend sind wir spontan an einer kleinen Halteraststätte stehen geblieben, bei der einige Autos standen und Leute zwischen zwei Hügel rein- bzw. hervorkamen. Florian wollte unbedingt sehen, was dahinter ist – und was das war, könnt ihr euch hier anschauen:


Was mir schon beim Aussteigen aus dem Auto auffiel war die unglaublich frische eisige Luft. So angenehm kühl und, wie schon gesagt, erfrischend. Das Eis im Wasser war teilweise kitschig blau und sogar eine Robbe konnten wir sehen. Dieser Stopp hat sich echt ausgezahlt.


Spät abends kamen wir hungrig, aber erfüllt von unseren heutigen Erlebnissen im Hotel in Egilsstadir an.


- Fortsetzung folgt -

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