Tag 6 - Eglisstadir - Hotel Brekka
Der Morgen startete dieses Mal ein wenig holprig, doch es war nicht das Wetter, das daran „Schuld“ war, sondern unser Unverständnis der Isländischen Sprache. Beim Tanken hatten wir zwar Englisch bzw. Deutsch ausgewählt, doch sobald es hieß, die Kreditkarte solle gezogen werden und diese draußen war, kam eine isländische Meldung. Erst nach ein paar Mal probieren kam Sprit aus der Zapfsäule. Ein ungutes Gefühl ließ Florian dann bei seiner Kartenabrechnung nachsehen – und er hatte Recht darauf zu vertrauen, denn der Betrag wurde 3x abgezogen. Doch nach einigen Minuten telefonieren war auch das geregelt.
Gerade bei dieser Autofahrt zum nächsten Punkt unserer Reise (ein Wasserfall, was sonst), ging mir durch den Kopf, dass wir wirklich viel Glück hatten. Denn gerade weil unsere lang geplante Neuseeland/Australienreise nichts geworden war, waren wir nach Island geflogen, ein Land, das für uns Österreicher eher teuerer ist (normaler Zimmerpreis in Egilsstadir z.B. 240 Euro…wir zahlten für genau dieses Zimmer ca. 114 Euro mit Frühstück), uns nun jedoch vergleichsweise billiger kommt. Wir konnten trotz Schlechtwetter die Tour machen, hatten Glück mit dem spontan gebuchten Guesthouse, uns wurde keine Stornogebühr verrechnet und am Nachmittag sollte sogar ein lang ersehnter Traum von mir in Erfüllung gehen (was ich noch nicht wusste am Morgen, doch jetzt schon ;-) ). Es kommt eben immer alles so, wie es kommen muss.
Fadagafoss (ca. 5 min von Eglisstadir entfernd)
Eine sehr kurze Wanderung zu einem romantischem Wasserfall. Man geht vom Parkplatz ca. 30 min. dorthin und kann sogar bis fast ganz runterklettern beim Wasserfall. Er hat mir sehr gut gefallen, weil er etwas versteckt wirkt und eher klein im Gegensatz zu denen, die wir gewohnt waren.
Wasserfall Rjukandi
Wir waren eindeutig schon zu verwöhnt von all den Wasserfällen, denn als wir am Parkplatz bei diesem Wasserfall parkten, überlegten wir kurz, ob wir wirklich hingehen sollten. Doch wieder einmal überzeugte unser Tatendrang und so gingen wir rauf. Er war in nicht einmal zehn Minuten erreicht und wir genossen im Gras kurz die Sonne. Danach fuhren wir weiter zu einem sehr einzigartigen Ort
Hverarönd
Noch bevor wir am Parkplatz parkten viel uns eines auf: der fürchterliche Gestank. Hier an diesem Ort hielten wir es nicht extrem lang aus, denn der Geruch nach Schwefel und anderen erdig-chemischen Gerüchen war echt penetrant. Zusätzlich gab es auch sehr viele Mücken, die uns wie wild verfolgten. So machten wir nur eine kurze Runde, versuchten trotzdem die Eindrücke aufzusaugen und fuhren dann weiter.
Grjotagia
Die Grjotagig war vor fast 40 Jahren einmal eine kleine Höhle, in der man baden konnte. Das Wasser wurde jedoch nach einer Eruption des Kefla in der Nähe zu heiß dafür – doch man kann das tief blaue Wasser noch immer bewundern.
Husavik
Nun fuhren wir ca. 33 min. weiter nach Husavik, einer kleinen Hafenstadt im Norden. Dort wurde unter anderem der Film „Eurovision“ gedreht, eine lustige Komödie für nette Abende. Kurzfristig beschlossen wir, eine Whale Watching Tour mitzumachen. Die Zeit passte dafür perfekt, denn wir mussten nur eine Stunde warten, die wir uns mit einem Snack und einer Ortsbesichtigung verbrachten. Wir hatten sogar Glück und konnten zwei Buckelwale bei ihrem Atemholen an der Wasseroberfläche sehen. Somit konnte ich einen Punkt meiner Bucketlist streichen. Es war unser Highlight der Islandreise.
Abends kamen wir müde aber glücklich in unserer Unterkunft in Hvammavegur an. Das Guesthouse Brekka bestand aus verschiedenen kleinen Holzhütten, in denen Zimmer untergebracht waren. Absolut empfehlenswert! Sehr sauber und eine wunderschöne Inneneinerichtung erwarteten uns hier.
Tag 7: Lake Myvatn - Akureyri
Dimmuborgir Lava Field
Der heutige Tag im Norden startete im Dimmuborgir Lava Field. Schon mehrmals gesagt, doch wieder wiederholt, war mein Ausspruch: „Also wenns Feen,Elfen, Kobolde, Trolle oder was auch immer gibt – dann hier.“ Die Natur zwischen den Wanderwegen schien so unberührt und so romantisch durch all die Felsen, Steine und Blumen, dass sie richtig zum Träumen einlud. Kaum zu glauben, dass diese Landschaft durch frühere Lavaeruptionen entstanden ist.
Hverfjall
Zehn Fahrminuten weiter befand sich ein riesiger Krater, den Florian unbedingt besichtigen wollte. Aber der Hverfjall (Hverfell) hatte es in sich, denn vom Moment als wir das Auto verließen, bis wir wieder einstiegen, attackierten und verfolgten uns kleine Mückchen. Diese kleinen Insekten waren so lästig, dass sie den einen oder anderen zu einem Wutausbruch verhalfen ;-P. Es war wirklich eine nervtötende Angelegenheit und wir waren ein wenig neidisch auf die mit Moskitonetzen bestückten Kappen mancher anderen Wanderer. Doch viele hatten (vermutlich) wie wir auch keine Ahnung gehabt, dass es hier so viele von den Viecherlein gibt und ebenfalls keine derartige Kopfbedeckung. Wieder im Auto googlte Florian nach, ob es hier üblich ist, dass es so viele Mücken gibt. Ist es offensichtlich, wenn ich an dieser Stelle verrate, dass der „Myvatn-See“ übersetzt „Mückensee“ heißt ?! Ich würde mal sagen: fail ;-P
Godafoss und Geitafoss
Nun gings ab in die „Hauptstadt des Nordens“. Am Weg dorthin lagen noch der bekannte Godafoss und kleinere Geitafoss. Ersterer war Teil von zwei bekannten Hollywoodfilmen, einerseits Prometheus, andererseits Oblivion.
Akureyri
Auch unsere heutige Unterkunft würde ich ohne Bedenken sofort weiterempfehlen. Wir schliefen diesmal in einem Zimmer der Saeluhus Apartments & Houses, also in einem Apartmentzimmer. Es war absolut modern eingerichtet, bot von einer wunderschönen Dusche, modernen Küchennische und sogar Balkon mit Blick auf den See alles, was man eben für einen Aufenthalt braucht, um sich wie zu Hause zu fühlen. Der Botanische Garten hier in Akureyri war durch das Krankenhausgelände in nicht mal fünf Gehminuten erreicht und ging man durch diesen durch, war man insgesamt in zehn Minuten in der kleinen Stadt. Die Hauptrestaurants und -geschäfte spielten sich alle innerhalb einer Straße ab. Gegessen haben wir in einem kleinen Pub mit dem Namen Akureyri Backpackers – Florians Burger und mein Lachsfladen waren wirklich lecker und so können wir auch diesen Laden sehr weiterempfehlen. Gerne wären wir ins Kino gegangen, aber aufgrund der Corona-Richtlinien spielten sie so wie in Österreich nur „alte“ Filme und diese nicht alle auf Englisch.
Tag 8: Akureyri - Halbinsel Vatnsnes – Hvammstangi
Halbinsel Vatnsnes
Der heutige Tag sollte vor allem aus kleinen Stopps bestehen. Wir wollten uns die Halbinsel Vatnsnes anschauen und dort die zwei markanten Punkte Hvitserkur und Illugastadir ansteuern. Eines muss man sich merken: sämtliche Straßen außerhalb der Haupt- bzw. Ringstraße sind meist nicht asphaltiert und mit vielen Schlaglöchern übersehen. Für unser „normales“ Auto also nicht immer optimal. Doch langsam gefahren und den größten ausgewichen kamen wir auch so sicher an. An Hvitserkur (ca. 2h 37 ohne Stopps von Akureyri enfernt) ist das besondere der Felsen, der mitten im Meer herausragt. Der Wind war dort an der Küste ziemlich stark, genauso wie in Illugastadir (ca. eine halbe Stunde von Hvitserkur) wo wir Robben sahen.
Illugastadir
Gegen die Windrichtung zu gehen war richtig anstrengend und man musste auch die Autotüre gut festhalten, da diese sonst gegen das Auto nebenbei geknallt wäre beim Aufmachen. Unsere Unterkunft befand sich diesmal nur noch 40 min. weiter weg und bevor wir ins Warme fuhren, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Wasserfall Kolugliufur in Vididalur Valley, der nur 10 Minuten von unserem Guesthouse Nedra – Vatnshorn bei Hvammstangi entfernt war. Dieses war sehr nett; da wir schon „gelernt“ hatten, dass der erste Eindruck oft täuscht, dachten wir uns nichts großartiges, als wir bemerkten, dass wir in einem Containerhäuschen untergebracht waren. Und wirklich – das Innenleben war sehr schön und der einzige kleine „Makel“ war wohl, dass die Dusche nicht mehr richtig abfloss und (was wir zu spät bemerkten) nicht nur das kleine Badezimmer, sondern unter der Türe auch den Eingangsbereich unter Wasser setzte.
Tag 9: Hvammstangi - Grundarfjördur - Reykholt
Grundarfjördur
Am Morgen nach dem Frühstück gings nach Grundarfjördur um den bekannten Kirkjoss zu sehen, der wie ein Zuckerhut (daher der Name, der übersetzt das bedeutet) aus der Erde ragt. Eine hübsche kleine Stadt, die uns nach einem Spaziergang noch Kaffee und Kuchen bot.
Reykholt
Danach gings weiter zu unserem letzten Stopp, Reykholt, wo wir unseren letzten Abend genossen.
Morgen sollte es nach Hause gehen.
תגובות